light-person-woman-fire

Ziele setzen statt Vorsätze haben – Die Sache mit dem Einkaufszettel

Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert, heißt ein deutsches Sprichwort. Der Weg zur Veränderung auch, weil der Geist zwar willig ist, doch immer wieder straucheln wir. Wer also wirklich etwas in seinem Leben verändern will, muss sein persönliches Ziel formulieren. Aber wo ist jetzt der Unterschied zwischen einem guten Vorsatz und einem persönlichen Ziel?

Gute Vorsätze klingen etwa so: Ich müsste wieder einmal meine Französischkenntnisse auffrischen. So weit so gut. Doch dieser allgemein und schwammig formulierte Vorsatz erlaubt uns bereits, dass wir es vielleicht gar nicht schaffen. Die Durchführung ist auf eine nebulose Zukunft vertagt.

Ganz anders klingt es, wenn ich sage: Weil ich im Sommer nach Frankreich fahre, starte ich im März mit dem Abend-Französischkurs an der Volkshochschule und bleibe mindestens ein Jahr dabei. Diese Aussage beschreibt konkret was zu tun ist und wann. Außerdem lässt sich dieses Ziel gut überprüfen und – ganz wichtig – es ist realistisch. Diese Kriterien für gut formulierte Ziele kennen wahrscheinlich die meisten aus der SMART-Formel (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch, terminiert). Ich empfehle außerdem, Ziele zu verschriftlichen. Warum? Untersuchungen zeigen, dass schriftlich formulierte Ziele eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit auf Erreichbarkeit haben.

Wozu braucht man Einkaufszettel?

Einkaufszettel-pivatDie meisten glauben, dass sie ihre Ziele ohnehin im Kopf haben. Dort konkurrieren sie aber mit zigtausend anderen Gedanken, die ihnen tagtäglich durch den Kopf gehen. Nicht selten kommen die persönlichen Ziele dann viel zu kurz. Letztlich ist es wie beim Einkaufen. Haben Sie einen Einkaufszettel oder nicht? Wenn Sie keinen haben, wie oft passiert es da, dass Sie ein bis zwei Sachen vergessen, die Sie eigentlich brauchen. Und am Ende sind Sie wieder das Opfer der Marketingstrategien von Billa, Interspar & Co. 


Ganz ehrlich – machen wir es nicht auch oft mit unserem gesamten Leben so? Und stellen irgendwann fest, dass uns einige Dinge passiert sind, die wir nicht auf unserem „Zettel“ hatten. Und vieles, was wir hätten machen wollen, nicht umgesetzt haben, weil wir den Zettel vergessen oder es erst gar nicht aufgeschrieben haben? Und so arbeiten Sie jahrelang in einer Abteilung, in der Sie sich gar nicht wohl fühlen, machen eine Arbeit, die Sie nicht interessiert oder haben immer noch nicht angefangen einen Yoga-Kurs zu besuchen, obwohl Sie sich das schon seit zwei Jahren vornehmen.

Ziele machen glücklicher

Also, schreiben Sie Ihre Ziele auf, denn dann sind Sie gezwungen, sie immer wieder ins Gedächtnis zu rufen und die aktuelle Situation mit Ihren Zielen abzugleichen. Ein junges Jahr ist immer eine gute Motivation. Natürlich ist das Verschriftlichen kein Garant für den Erfolg, aber auf jeden Fall ein probates Hilfsmittel, dem persönlichen Ziel Stück für Stück näher zu kommen. 

Zum Schluss gebe ich Ihnen noch ein kleines Beispiel: „Ich tue mir schwer vor Leuten zu sprechen“ ist zwar schon einmal ein Anfang, das ist aber weder spezifisch, messbar und schon gar nicht attraktiv, wenn wir schon bei der SMART-Formel bleiben. Überlegen Sie selbst: Wie könnte diese Aussage ein positives Ziel werden?

Nicht vergessen, unser Unterbewusstsein sorgt dafür, dass wir Dinge erleben, an die wir denken – nicht umgekehrt.

Ich freue mich auf viele Kommentare und natürlich auch auf viele Besuche auf meiner neuen Website.

Sigrun Frohner

No Comments

Post a Comment